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Ausgaben für Forschung und Entwicklung 2019 auf neuem Rekordniveau

Die deutsche Wirtschaft investierte im Jahr 2019 insgesamt knapp 76 Milliarden Euro in die eigene Forschung und Entwicklung (FuE). Das sind 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Das belegen die endgültigen Ergebnisse der FuE-Datenerhebung der Wissenschaftsstatistik im Stifterverband im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Zusammen mit den FuE-Ausgaben von Hochschulen und Staat steigt der Anteil der gesamten Wirtschaftsleistung in Deutschland, der für Forschung und Entwicklung aufgewendet wird, damit auf das Rekordniveau von 3,18 Prozent.

Insgesamt arbeiteten im Jahr 2019 bundesweit fast 476.000 Forschende in den Forschungsabteilungen der Unternehmen, ein Zuwachs von 25.000 Stellen (+5,5 Prozent). Auch die Auftragsforschung konnte einen überdurchschnittlich starken Anstieg auf 22,7 Milliarden Euro (+9,7 Prozent) verzeichnen. Etwa zwei Drittel dieser Aufträge gehen an andere Unternehmen in Deutschland, ein Viertel an Unternehmen, Hochschulen und staatliche Forschungseinrichtungen im Ausland, der Rest an wissenschaftliche Einrichtungen im Inland. Außerordentlich viele Forschungsaufträge hat die Elektroindustrie vergeben.

Ein Blick auf die Branchen zeigt, dass es den größten Forschungszuwachs in den Bereichen digitaler Technologien und Kommunikationstechnologien gab. Am meisten investierte mit 28,3 Milliarden Euro die Automobilindustrie in Forschung und Entwicklung. In der Branche sind knapp 140.000 FuE-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter beschäftigt. Auch beim Maschinenbau, bei der Herstellung von elektronischen Erzeugnissen und in der chemischen Industrie blieben die Ausgaben auf hohem Niveau, verbunden mit positiven Wachstumsraten.

Kleine Unternehmen weiten ihre Aktivitäten aus

Bei der Kernzielgruppe der AiF, den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland, verzeichnet die Datenerhebung ebenfalls eine positive Entwicklung: Vor allem kleine Unternehmen haben ihre FuE-Aktivitäten seit 2017 überdurchschnittlich ausgeweitet. So ist besonders erfreulich, dass gerade die Gruppe der KMU mit weniger als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihre FuE-Aktivitäten um 17 Prozent gesteigert und somit stark ausgeweitet hat – und dies nach einer Stagnation in den Vorjahren.

Den Trend zu verstärktem Forschungsengagement mittelständischer Unternehmen stellt auch die AiF fest. Allein in der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) gingen im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr 24,5 Prozent mehr Förderanträge ein. Die vorwettbewerbliche IGF wird unter dem Dach der AiF und ihrer Forschungsvereinigungen organisiert und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit öffentlichen Mitteln gefördert. (di)

Auf der Website des Stifterverbandes geht´s zu weiteren Zahlen und Fakten aus der Wissenschaftsstatistik 2019.

 

Foto: pexels