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Neues Jahresgutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation

Am 24. Februar hat die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) ihr Gutachten 2021 zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben.

In ihrem aktuellen Gutachten geht die EFI-Kommission im Kapitel A mit Blick auf die Corona-Pandemie auf aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen ein. In diesem Rahmen werden die Auswirkungen der Corona-Krise auf Forschung und Innovation (F&I) beleuchtet, die aktuelle F&I-Politik kommentiert und Empfehlungen für die Prioritäten der F&I-Politik der kommenden Legislaturperiode gegeben.

Nach Meinung der Expertenkommission „kann die Krise auch als Katalysator für den Übergang zu neuen Technologien wirken und auf diese Weise die langfristige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands verbessern. Hierzu sollten weitere Konjunkturprogramme und wachstumspolitische Maßnahmen so F&I-orientiert wie möglich ausgestaltet werden.“ Die Expertenkommission begrüße vor diesem Hintergrund ausdrücklich die Absicht der Bundesregierung, 60 Milliarden Euro aus dem Konjunkturpaket investiv und innovationsorientiert einzusetzen.

Fünf Prioritäten für die kommende Legislatur

Die EFI-Kommission hebt hervor, dass die neue Bundesregierung weiterhin einen kohärenten Politikansatz benötige, der den gesamten Innovationsprozess – von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung – in den Blick nehme, und nennt fünf Prioritäten, an denen sich die F&I-Politik in der nächsten Legislaturperiode ausrichten sollte.

Eine hohe Priorität müssten die großen gesellschaftlichen Herausforderungen und dabei insbesondere die Nachhaltigkeitsziele haben. Energiewende und Mobilitätswende seien weiterzuführen, neue Missionen aufzusetzen.

Ebenso wichtig für die Wohlstandsentwicklung sei es, dass Deutschland bestehende technologische Rückstände aufhole und sie bei potenziellen Schlüsseltechnologien von Beginn an vermeide, etwa bei den jüngsten Entwicklungen wie Wasserstoff- und Quantentechnologien, aber auch bei den CRISPR/Cas-Technologien.

Damit diese Ziele erreicht werden könnten, müsse ein rohstoffarmes Land wie Deutschland über eine starke Fachkräftebasis verfügen. Daher seien Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen auf hohem Niveau vorzusehen.

Im Hinblick auf F&I-Investitionen bei privaten Unternehmen sei es darüber hinaus notwendig, die Innovationsbeteiligung zu erhöhen. Gründungsförderung und die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen, neue Transferformate, aber auch das Potenzial der öffentlichen Beschaffung sollten hier angeschoben und noch intensiver betrieben werden.

Schließlich sei die Agilität der F&I-Politik eine wichtige Voraussetzung, um den gesellschaftlich erwünschten transformativen Wandel erfolgreich umzusetzen. Mit der Diskussion der neuen Missionsorientierung habe die Expertenkommission hier Vorschläge erarbeitet.

Drei weitere Kernthemen

Das Kapitel B vertieft die drei Kernthemen: eine neue Missionsorientierung und Agilität in der Forschungs- und Innovationspolitik mit Blick auf die großen gesellschaftlichen Herausforderungen, die Anpassungen der beruflichen Aus- und Weiterbildung an die agile Transformation und den Einsatz der Gen-Schere CRISPR/Cas.

Hier geht´s zum EFI-Jahresgutachten 2021.

Zur EFI

Die EFI leistet wissenschaftliche Politikberatung für die Bundesregierung und legt seit 2008 einmal im Jahr Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands vor. Ein zentraler Bestandteil der Gutachten sind Handlungsempfehlungen für die nationale Forschungs- und Innovationspolitik. (di)

 

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