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Mission Kunststoff: Das SKZ feiert 60. Geburtstag

SKZ-Technologiezentrum Würzburg

Das Kunststoff-Zentrum SKZ, dessen Fördergemeinschaft Mitglied der AiF ist, feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag. Gegründet 1961 in Würzburg, denkt das SKZ jedoch noch lange nicht daran, in Rente zu gehen.

Ein Blick zurück in die Anfangstage zeigt eine andere Welt. Das ZDF startete den Sendebetrieb in schwarz-weiß, Juri Gagarin und Alan Shepard flogen als erste Menschen ins All und die Berliner Mauer wurde gebaut. Corona war unbekannt, ebenso wie Computer, Digitalisierung und Smartphones. Gab es 1961 hauptsächlich Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polyvinylchlorid (PVC) im industriellen Einsatz, sind es heute hunderte verschiedener Kunststofftypen – alle mit ihren Eigen- und Besonderheiten.

Wandel und Kontinuität

Werkstoffe, Medien, Infrastruktur und technische Möglichkeiten haben sich massiv gewandelt. Doch die Ziele des SKZ, die damals in die Vereinssatzung geschrieben wurden, haben weiterhin Bestand: „Ausbildung und Fortbildung des Ingenieurnachwuchses für die Kunststoffindustrie sowie von Fachkräften aus Industrie, Handwerk und Handel durch die Einrichtung von Ausbildungs- und Fortbildungslehrgängen auf dem Gebiet der Kunststofftechnik und die dazu notwendige Durchführung von Entwicklungsarbeiten an Verfahren, Maschinen und Werkzeugen zur Kunststoffbearbeitung, Prüfung von Kunststofferzeugnissen sowie die Bearbeitung von anwendungstechnischen Problemstellungen.“

Kooperationen und Expertenwissen

Heute wie damals unterstützt das SKZ Unternehmen dabei, die Qualität ihrer Produkte zu verbessern, mit Gütezeichen oder Zertifikaten neue Märkte zu erschließen, die Wirtschaftlichkeit in Betrieben durch Zertifizierung oder gezielte, inzwischen auch digitale Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zu steigern. Über 400 Mitgliedsunternehmen, rund doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren, zählt das SKZ-Netzwerk aktuell.

Der Erfolg des SKZ wird seit der Gründung getragen von Kooperationen, Expertenwissen und Investitionen in zukunftsträchtige Technologien. Waren es 1961 noch neuartige Kunststoffrohre für die Wasserver- und -entsorgung, die z. B. Guss- oder Bleirohre ersetzen konnten, so ist es heute beispielsweise der 3D-Druck komplexer Kunststoffbauteile u.a. für die Medizintechnik, der vom SKZ in Forschung, Prüfung, Zertifizierung und Weiterbildung vorangetrieben wird. Mit über sieben Millionen Euro an Fördermitteln des Bundeswirtschaftsministeriums für Vorhaben der vorwettbewerblichen Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) im Jahr 2020 und dem Engagement in den AiF-Forschungsallianzen Medizintechnik (FAM) und Leichtbau (FAL) gehört die Fördergemeinschaft des SKZ zu den sehr aktiven Playern auch im Netzwerk der AiF.

„Mit Stolz und großer Dankbarkeit blicken wir auf die vergangenen Jahrzehnte zurück“, sagt Institutsdirektor Professor Martin Bastian. Den Blick nach vorn zeigen eine im Bau befindliche Erweiterung in Würzburg, eine Modellfabrik 2020 und ein Trainingszentrum Qualitätswesen sowie ein in diesem Jahr geplanter Start der Erweiterung des Standorts Selb mit dem Europäischen Zentrum für Dispersionstechnologien. (di)

 

Foto: © SKZ