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Biomimetisches Trommelfellimplantat

Über 30 Millionen Menschen leiden jährlich an den Folgen eines defekten Trommelfells. Ohne fachmedizinische Behandlung kann dies zu dauerhaften Schäden und schwerem Hörverlust führen. Zur Rekonstruktion des Trommelfells, der sogenannten Myringoplastik, werden heute körpereigene Knorpelhaut, Faszie oder synthetische Materialien eingesetzt. Da deren Materialeigenschaften nicht denen des natürlichen Trommelfells entsprechen, ist eine vollständige Rehabilitation des Gehörs damit nicht möglich.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Dresden entwickelten im Rahmen des IGF-Vorhabens MyringoSeal ein biomimetisch aufgebautes künstliches Trommelfellimplantat, das die körpereigenen Schwingungseigenschaften exakt widergibt. Die neuartige Membran ermöglicht eine dauerhafte und komplette Wiederherstellung des Trommelfells. Die Herstellung solcher Implantate ist mithilfe der Elektrospinntechnologie aus den Biomaterialien Seidenfiboin und Polycaprolacton möglich. Das vorwettbewerbliche IGF-Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit öffentlichen Mitteln gefördert.

Kontakt: Prof. Dr. med. Marcus Neudert, Uniklinikum Dresden, E-Mail: marcus.neudert(at)uniklinikum-dresden(.)de

AiF-Forschungsvereinigung: DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.

Video: Biomimetisch langzeitresorbierbare Trommelfellimplantate

Video: 3 Fragen an ... Lukas Benecke – für das Team "Biomimetisches Trommelfellimplantat"

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Foto: © blackday / stock.adobe.com