ZOOM AiF 2017/2018

Zoom I Töchter 31 Forschungsbrückenbauer AiF Projekt GmbH koordiniert transnationale Mittelstandskooperationen 30 Zoom I Töchter Zur Stärkung ihrer Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit er- halten deutsche Mittelständler wachsende Unterstützung bei der Zusammenarbeit mit ausländischen KMU und Forschungsein- richtungen. Koordiniert und betreut werden die grenzüberschrei- tenden Kooperationen im Rahmen des Zentralen Innovationspro- gramms Mittelstand (ZIM) des BMWi von der AiF Projekt GmbH in Berlin-Pankow. Das Unternehmen ist langjähriger Projektträger auch für Inlands-Kooperationsvorhaben und mit der Materie bes- tens vertraut. AiF Projekt GmbH – FuE-Kooperationsförderung grenzenlos Netzwerk IraSME: Belgien (Flandern & Wallonien), Deutschland, Frankreich (Hauts-de- France), Kanada (Alberta), Luxemburg, Österreich, Russland, Tschechische Republik Bilaterale Ausschreibungen z.B.: Brasilien, Finnland, Frankreich, Israel, Japan, Kanada, Schweden, Singapur, Südkorea, Taiwan, Vietnam beantragten Mittel bewilligt wer- den. Das alles dauert meist kaum drei Monate. Als Informations- und Ratgeber sind die AiF-Experten je- doch oft weit früher gefragt, beraten häufig schon im Vorfeld via E-Mail oder Telefon. Deutsche Kandida- ten können vorab Projektskizzen einreichen, um ein unverbindliches Feedback einzuholen. Die Firmen schätzen bei aller fachlichen Sorg- falt der Pankower deren kooperative Haltung sowie die Fähigkeit, sich schnell auf Inhalte und Partner aus aller Welt einzustellen. Die Bewertung teilt auch Professor Holger Schütt. Das Projekt „Simula- tionsgestütztes Prognosewerkzeug zur Bewertung des aktuellen Pla- nungsstands in Container-Terminals (simTOS)“ führte den Geschäftsfüh- rer der Bremerhavener ISL Applica- tions GmbH Anfang 2015 für gut zwei Jahre mit Forscherkollegen eines Unternehmens aus Busan, der National University dieser südko- reanischen Hafenstadt sowie der Universität Bremen zusammen. Gemeinsam lösten Sie ein diffiziles Hafenlogistik-Problem: In größeren Container-Terminals ist für mehr als acht Stunden voraus kaum absehbar, welche Gütermengen anfallen – das ist schlecht für die Logistikplanung. Deshalb leiteten die asiatischen Hochschulpartner Prognosewerte aus historischen Fracht-Daten ab. ISL und Bremer Uni entwickelten Algorithmen, die für zwei bis drei Tage dynamische Planungen zum Geräte-, Flächen- und Personalbedarf unter Annahme schwankender Volumina und denk- barer Sondersituationen gestatten. „Dank simTOS liegen nun binnen Minuten Planungsbewertungen vor, die durch variierte Vorhersage realer Abläufe das Terminalmanage- ment unterstützen.“, erläutert der Mathematiker und promovierte Automatisierungstechniker Schütt. Ohne die Förderung auf beiden Sei- ten wäre ihr mehrjähriger Kontakt kaum in ein gemeinsames Projekt gemündet, betonen er und sein Kollege Hoon Lee. „Nur dank dieser koreanisch-deutschen FuE-Anstren- gungen konnten wir eine Lösung finden, deren Effizienz inzwischen bewiesen ist.“, so der Projektleiter der Total Soft Bank Ltd. Der IT-Praxispartner in Busan inte- grierte das deutsche Simulations- system sehr schnell als optionales Modul in ein vorhandenes Produkt; über 30 Terminals werden bereits „Bei den Projekten auf Basis bi- lateraler Vereinbarungen oder im Rahmen des multilateralen IraSME- Netzwerks von Ministerien und Fördergeldgebern unterstützen die Staaten und Regionen stets die jeweils eigenen Akteure.“, erläutert Georg Nagel vom Koordinierungs- damit gesteuert. Potenzielle weitere Anwender sind rund 400 Häfen weltweit. ISL Applications wird am Vertriebserlös beteiligt. Zusätzlich konnte das Unternehmen Projekt­ ergebnisse in eigenen Tools zur dynamischen Simulation nutzen, die sich u.a. bereits in Chile und Süd- afrika bewähren. Die deutsch-korea- nische Zusammenarbeit geht indes weiter, neue Produkte entstehen. Rückblickend bezeichnet Schütt die Betreuung durch das Internationale Koordinierungsbüro als „konstruktiv seit unserer ersten vagen Anfra- ge“. Das AiF-Team habe engagiert, schnell und lösungsorientiert gearbeitet, auch beim Weg durch die „überschaubare Bürokratie“ vom Antrag über Zwischenberichte bis zur Abrechnung unterstützt. Nach Österreich und Israel ist Korea drittstärkstes Partnerland für Auslands-Kooperationen hiesiger Mittelständler mit Schnittstelle in Berlin-Pankow. 25 deutsch-koreani- sche Vorhaben mit 49 Antragstellern gingen in die Bilanz der hauptstäd- tischen Forschungsbrückenbauer ein: Insgesamt 412 transnationale Projekte mit 717 deutschen Partnern haben sie bis Februar 2018 betreut. Deren Fördervolumen: nahezu 100 Millionen Euro. Und das Interesse wächst: 2017 lag der Anteil von Pro- jekten mit internationalen Partnern im ZIM bereits bei 5,7 Prozent. büro „Internationale FuE-Koope- rationen“. Ein- bis zweimal jährlich nehmen er und seine Kolleginnen und Kollegen im Rahmen themen­ offener Ausschreibungen Projekt- anträge zu innovativen Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen entgegen. Diese stimmen sie, eben- so wie die Ergebnisse nachfolgen- der fachlicher Begutachtung, mit den Förderpartnern im Ausland ab. Bei positivem Ergebnis können die

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