zur Startseite

FAQ zur Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)

Was ist Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF)? Wie funktioniert sie?

Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) ist anwendungsnahe, vorwettbewerbliche Forschung. Sie bietet insbesondere mittelständischen Unternehmen Zugang zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und schlägt eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und wirtschaftlicher Anwendung. Die Themenauswahl ist offen und industriegeleitet. Die Projekte werden von Forschungseinrichtungen bearbeitet und von Unternehmen begleitet. Alle Ergebnisse werden veröffentlicht, da ganze Branchen profitieren sollen. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert die IGF mit öffentlichen Mitteln.

Welchen volkswirtschaftlichen Nutzen hat die IGF?

Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) wirkt impulsgebend für den Mittelstand und standortstärkend für Deutschland, weil sie die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit  insbesondere mittelständischer Unternehmen unterstützt, technologische Trends initiiert und verbreitet und wissenschaftliche Nachwuchskräfte qualifiziert. Der besondere innovationspolitische Beitrag der IGF liegt darin, dass sie strukturell in die gesamte Breite der Branche sowie über Branchengrenzen hinweg wirkt. Das stärkt die Volkswirtschaft unseres Landes, weil es Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Steueraufkommen – und damit die gesellschaftliche Entwicklung – sichert.

Welche Vorteile hat es, an der IGF mitzuwirken?

Als Unternehmen erhält man durch die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) Zugang zu praxisorientierten Forschungsergebnissen. Durch die Mitarbeit in den Gremien der AiF-Forschungsvereinigungen kann man sein persönliches Forschungsnetzwerk aus Vertretern der Wissenschaft und der Industrie aufbauen und Fachkräftenachwuchs für das eigene Unternehmen akquirieren.

Als Forschungseinrichtung bekommt man Kontakt zu zahlreichen Firmen, die an den eigenen Forschungsideen Interesse haben könnten. Man kann Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen sammeln, ihren Forschungsbedarf aus erster Hand kennenlernen und persönliche Netzwerke knüpfen.

Wie kann man an der IGF mitwirken?

Unternehmen und Forschungseinrichtungen können eigene Projektideen an eine thematisch passende Forschungsvereinigung der AiF herantragen. Dort werden die Vorschläge von deren Mitgliedsfirmen unter dem Gesichtspunkt der Anwendungs- und Branchenrelevanz diskutiert.

Wer ist antragsberechtigt?

Antragsberechtigt sind die ordentlichen Mitglieder der AiF: 100 branchen- oder technologiefeldorientierte Forschungsvereinigungen.

Wo kann man eine Projektskizze einreichen?

Projektskizzen oder Ideen zu Forschungsvereinigungen können nur über die ordentlichen Mitglieder der AiF, 100 branchenorientierte Forschungsvereinigungen, eingereicht werden.

Was ist eine Forschungsvereinigung?

Die Forschungsvereinigungen der AiF sind branchen- oder technologiefeldorientierte Dienstleister rund um die Themen Forschung und Entwicklung. Sie versammeln Unternehmen und Wirtschaftsverbände, die nach Lösungen in ihren jeweiligen Fachgebieten suchen. Im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) fungieren sie als Kommunikations- und Transferplattformen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft und bündeln den vorwettbewerblichen Forschungsbedarf mittelständischer Unternehmen. Sie können Anträge auf öffentliche Förderung von IGF-Vorhaben bei der AiF stellen.

Was ist der Unterschied zwischen Forschungsvereinigungen und Forschungseinrichtungen?

Forschungseinrichtungen sind Institute, die Forschungsprojekte, auch IGF-Vorhaben, durchführen. Die Forschungsvereinigungen der AiF sind branchen- oder technologiefeldorientierte Dienstleister rund um die Themen Forschung und Entwicklung. Im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) fungieren sie als Kommunikations- und Transferplattformen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft (siehe eine Frage zuvor).

Was bedeutet vorwettbewerblich?

In der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) finden sich Wettbewerber zusammen, um gemeinsamen Forschungsbedarf zu definieren und zu decken. Diese Forschungskooperation findet außerhalb des Wettbewerbs statt, weil ganze Branchen davon profitieren. Das heißt, es werden keine Forschungsvorhaben zugelassen, die einem einzelnen Unternehmen Wettbewerbsvorteile verschaffen. Die Adaption und wettbewerbliche Umsetzung der Forschungsergebnisse in Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen findet im Anschluss an die IGF-Projekte in den Unternehmen statt.

Was ist ein Projektbegleitender Ausschuss?

Ein Projektbegleitender Ausschuss (PA) ist obligatorischer Bestandteil der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) und wird aus interessierten Firmen gebildet, die ein IGF-Vorhaben von der Antragstellung über die Projektbearbeitung bis zum Abschlussbericht begleiten. Oft werden PAs aus Unternehmen entlang der Prozesskette des zu untersuchenden Themas zusammengesetzt ­– mittelständische Unternehmen müssen dabei in der Mehrheit sein.

Wer entscheidet, welches Projekt gefördert wird?

In sieben Gutachtergruppen der AiF evaluieren erfahrene Gutachter aus Wissenschaft und Industrie alle Anträge in einem transparenten Prozess. Hauptkriterien sind dabei sowohl der Innovationsgrad als auch der wirtschaftliche Nutzen für mittelständische Unternehmen. Im Abgleich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln werden Vorhaben ab einer bestimmten Punktegrenze zur Förderung empfohlen. Über die endgültige Förderung entscheidet das Bundeswirtschaftsministerium.

Welches Fördervolumen haben IGF-Projekte im Normalfall?

Die maximale Fördersumme beträgt 250.000 Euro je beteiligter Forschungseinrichtung.

Wie lang laufen IGF-Projekte im Durchschnitt?

In der Regel laufen IGF-Projekte 24 bis zu 36 Monate.

Änderung zum 01.01.2024

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert Vorhaben der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) mit rund 180 Millionen Euro öffentlicher Mittel p.a. Das BMWK hat den DLR PT als Projektträger des IGF-Programms beauftragt.