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Wissenschaftsbarometer 2021: Vertrauen in Wissenschaft und Forschung weiterhin hoch

Das Vertrauen der Deutschen in Wissenschaft und Forschung ist weiterhin hoch. 61 Prozent der Befragten geben im Wissenschaftsbarometer 2021 an, eher oder voll und ganz in Wissenschaft und Forschung zu vertrauen. Das sind ähnlich viele wie bei der vorherigen Erhebung im November 2020 (60 %) und mehr als vor Beginn der Corona-Pandemie (2019: 46 %, 2018: 54 %, 2017: 50 %). Nur in den Corona-Spezial-Erhebungen im April und Mai 2020 war die Zustimmung mit 73 respektive 66 Prozent höher. 32 Prozent der Befragten sind aktuell unentschieden. Das geht aus bevölkerungsrepräsentativen Daten des Wissenschaftsbarometers hervor, mit dem die gemeinnützige Organisation Wissenschaft im Dialog (WiD) die öffentliche Meinung zu Wissenschaft und Forschung in Deutschland erhebt. Förderer und Unterstützer des Projekts sind die Robert Bosch Stiftung und die Fraunhofer-Gesellschaft.

Wunsch nach wissenschaftlicher Politikberatung

Das hohe Vertrauen in Wissenschaft und Forschung zeigt sich auch im Wunsch nach wissenschaftlicher Politikberatung. So sind über zwei Drittel der Befragten (69 %) der Ansicht, dass politische Entscheidungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen sollten. 75 Prozent finden, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich öffentlich äußern sollten, wenn politische Entscheidungen wissenschaftliche Erkenntnisse nicht berücksichtigen. Die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Politik im konkreten Kontext der Corona-Pandemie bestimmte Entscheidungen empfehlen sollten. 31 Prozent meinen hingegen, sie sollten Entscheidungsmöglichkeiten und deren Konsequenzen erläutern, aber keine Empfehlungen geben. 18 Prozent finden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollten die Politik lediglich über wissenschaftliche Erkenntnisse zu Corona informieren.

Corona: Wissenschaft und Medizin genießen hohes Vertrauen

Das grundsätzlich hohe Vertrauen in Wissenschaft und Forschung spiegelt sich auch in einem hohen Vertrauen in die Aussagen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Kontext der Corona-Pandemie wider. (2021: 73 %, November 2020: 73 %, April 2020: 71 %). Einzig das Vertrauen in Aussagen von Ärztinnen und Ärzten und medizinischem Personal zu Corona ist höher (2021: 79 %, November 2020: 80 %, April 2020: 78 %). Den Aussagen der Vertreterinnen und Vertreter von Behörden und Ämtern sowie von Journalistinnen und Journalisten und von Politikerinnen und Politikern wird im Vergleich wesentlich weniger Vertrauen entgegengebracht (2021: 34 %, 21 % und 18 %).

Internet und Fernsehen wichtigste Informationskanäle

Eine Veränderung gibt es bei den Informationskanälen, mit denen sich die Befragten über Wissenschaft und Forschung informieren. 2018 führte noch das Fernsehen die Liste mit 37 Prozent an (Internet: 35 %). Heute zieht das Internet knapp am Fernsehen vorbei und ist nun die Informationsquelle, die von den meisten Befragten (40 %) häufig oder sehr häufig genutzt wird, um sich über Wissenschaft und Forschung zu informieren. Für das Fernsehen machen weiterhin 37 Prozent entsprechende Angaben.

Im Internet bleiben Websites und Mediatheken von Nachrichtenmedien mit 48 Prozent die von den meisten häufig oder sehr häufig genutzten Informationskanäle zu Wissenschaft und Forschung (2020: 57 %, 2018: 41 %). Seit 2018 sind besonders YouTube und andere Videoplattformen (2021: 33 %, 2020: 29 %, 2018: 23 %), sowie Podcasts (2021: 16 %, 2020: 9 %, 2018: 6 %) relevanter geworden.

Repräsentative Bevölkerungsumfrage

Das Wissenschaftsbarometer ist eine bevölkerungsrepräsentative Meinungsumfrage. Es betrachtet seit 2014 die Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland gegenüber Wissenschaft und Forschung. Die Ergebnisse des Wissenschaftsbarometers 2021 basieren auf 1.002 Telefoninterviews, die im Rahmen einer Mehrthemenumfrage von Kantar – im Auftrag von WiD – geführt wurden. Die AiF gehört zu den Trägerorganisationen von WiD. (di)

Weitere Informationen finden Interessenten unter www.wissenschaftsbarometer.de.

 

Foto: © Wissenschaftsbarometer