Die Energiewende ist eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Sie erfordert die Umsetzung technologischer Innovationen in allen Bereichen des Energiesystems. Aus diesem Grund hat sich Anfang dieses Jahres die AiF-Forschungsallianz Energiewende (FAE) gegründet.
In einer Sitzung im Juni 2016 hat der Forschungsbeirat der FAE nun erstmals über 32 Projektvorschläge zur Energiewende beraten. Aufgabe des Forschungsbeirates ist es, Empfehlungen zur finanziellen Förderung von Vorhaben der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) mit Energiewende-Bezug aus gesondert verfügbaren Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) auszusprechen. Ihm gehören neben Vertretern der Trägergesellschaften der FAE Vertreter des AiF-Netzwerkes, der AiF, des BMWi und des zuständigen Projektträgers Jülich an.
Von den 32 eingereichten Projektvorschlägen hat der Beirat 15 Projekte für eine Förderung empfohlen. Das Themenspektrum ist vielfältig: Es reicht von der Ermittlung des Carbon-Footprints für Produktionsanlagen über flexible Lithium-Ionen-Zellen bis zur Abwärmenutzung in der Ziegelindustrie.
Das BMWi wird in den nächsten drei Jahren insgesamt 18 Millionen Euro aus dem Budget der Energieforschung zusätzlich zur IGF-Förderung für Vorhaben zur Energiewende zur Verfügung stellen.
Kontinuierliches Antragsverfahren beschlossen
In seiner Sitzung hat der Forschungsbeirat darüber hinaus entschieden, die Stichtagsregelung für die Einreichung von Projektskizzen durch ein kontinuierliches Einreichungsverfahren abzulösen. Projektskizzen können damit ab sofort jederzeit bei der AiF vorgelegt werden. Sie dienen der Beurteilung des IGF-Antrags hinsichtlich seiner Energiewenderelevanz durch den Forschungsbeirat der FAE. Unabhängig davon durchläuft der Antrag das übliche Begutachtungsverfahren der IGF. Anträge, die sowohl von den AiF-Gutachtern befürwortet als auch vom Forschungsbeirat als für die Energiewende relevant bewertet werden, können nach einer Wettbewerbsauswahl beim BMWi aus den Energieforschungsmitteln finanziert werden.
Leistungsfähiges Instrument
Die AiF mit ihrem branchen- und technologiefeldübergreifenden Netzwerk von Forschungsvereinigungen und kleinen und mittleren Unternehmen ist prädestiniert, wesentliche Beiträge zur Realisierung der Energiewende zu leisten. Denn im Rahmen der vorwettbewerblich operierenden IGF sind alle Forschungsvorhaben von vornherein auf den Transfer der erzielten Ergebnisse in die Praxis gerichtet. Das BMWi hat daher in der IGF ein leistungsfähiges Instrument, das sowohl praxisrelevante Forschungsergebnisse zum Thema erarbeitet als auch breitenwirksam und gemeinnützig veröffentlicht.
Zu den Mitgliedern der FAE gehören neben der AiF die Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA), der Verein für das Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie (fem), das Forschungskuratorium Maschinenbau (FKM) und das Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA), das Fernwärme-Forschungsinstitut in Hannover (FFI), der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW), das FIR an der RWTH Aachen, die Deutsche Forschungsgemeinschaft für Meß-, Regelungs- und Systemtechnik (DFMRS) und die Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik (GFaI).
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