Alexa, Siri, Cortana, Bixbi...: Diese Namen hört man mittlerweile in immer mehr Haushalten. Sprachassistenten übernehmen auf Zuruf viele Aufgaben, vom Einschalten des Radios über die Regelung der Beleuchtung bis hin zum Erstellen von Einkaufslisten. Mit zunehmender Verfügbarkeit smarter Geräte etablieren sich dabei immer mehr Anwendungen, die mit der Automatisierung von Abläufen die Hausarbeit erleichtern, lästige Aufgaben übernehmen, Zeit verschaffen.
Gehört die intelligente Spracherkennung und -steuerung heute im privaten Umfeld schon zum Alltag, hat sie sich in der produzierenden Industrie bisher kaum durchgesetzt. Hier sind nur wenige Anwendungen im Einsatz, wie beispielsweise das Verfahren „Pick by Voice” in der Kommissionierung oder die automatisierte Erfassung von telefonischen Anfragen im Kundenservice. Das soll sich durch ein aktuelles Vorhaben der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) in Zukunft ändern. Die vorwettbewerbliche IGF wird im Innovationsnetzwerk der AiF und ihrer Forschungsvereinigungen organisiert und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit öffentlichen Mitteln gefördert.
Sprachsteuerung eröffnet Optimierungspotenziale
Mit fortschreitender Digitalisierung und Vernetzung eröffnet die Sprachsteuerung auch weiteren Bereichen in der Produktion und Logistik Potenziale zur Optimierung von Prozessen, Tätigkeiten, Kosten und Qualität. Das jetzt gestartete IGF-Projekt „Smart Speaker” will diese Potenziale für mittelständische Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau erschließen. Das AiF-Mitglied FIR e.V. an der RWTH Aachen untersucht im Rahmen des Vorhabens gemeinsam mit dem International Performance Research Institute (IPRI gGmbH) sowie Partnern aus Unternehmen und Fachverbänden die Einsatzmöglichkeiten, die Effekte und den Nutzen von Sprachassistenzsystemen im industriellen Einsatz.
Ziel des IGF-Projektes ist es, Einsatzszenarien mit signifikantem Nutzen zu identifizieren, deren Wertschöpfungspotenzial zu analysieren und für Unternehmen nutzbar zu machen. Dazu soll innerhalb des Forschungsvorhabens das „Smart Speaker Playbook“ entstehen, das die spezifische Identifikation, Priorisierung und Umsetzung von Anwendungen mit dem für ein Unternehmen jeweils größten Nutzen erleichtert. Innerhalb der Projektlaufzeit von zwei Jahren sollen die Wertschöpfungspotenziale in Unternehmen durch Erschließung einer Vielzahl von miteinander kommunizierenden Anwendungen gestärkt werden. (di)
Weitere Informationen finden Interessenten unter smart-speaker.fir.de.
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