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Baustart für die Modellfabrik des SKZ

Die Fördergemeinschaft für das Süddeutsche Kunststoffzentrum e.V. (SKZ), die seit 50 Jahren zu den Mitgliedern der AiF zählt, hat Großes vor: Am 25. Mai 2020 begannen die Bauarbeiten für die SKZ Modellfabrik. Innerhalb des neuen Zentrums, das in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Verarbeitungstechnika und dem Technologie-Zentrum des SKZ in Würzburg gebaut wird, werden auf über 4.600 Quadratmetern Nutzfläche unterschiedliche Sektoren entstehen. Dort werden Forschungsbereiche wie die Additive Fertigung, das Spritzgießen, Fügen und Oberflächentechnik oder Messen und Prüfen 4.0 (Prozessmesstechnik, Zerstörungsfreie Prüfung, Bauteileigenschaften) vorangetrieben. Aber auch Aktivitäten in den Bereichen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, die gerade hochaktuell sind und die das SKZ bereits seit vielen Jahren forciert, können weiter ausgebaut werden. Clusteraktivitäten für den Technologietransfer in Form von Tagungen, Workshops oder Expertenkreisen sowie das Marketing sollen ebenfalls in der Modellfabrik beheimatet werden und so die Umsetzung innovativer Ideen in vermarktbare Innovationen ermöglichen.

In der industriellen Realität sind produzierende Unternehmen mehrheitlich darauf ausgerichtet, Qualität zu geringen Kosten sowie hohe Stückzahlen zu liefern. Die Prozesse sind meist präzise organisiert und äußerst stabil. Innovationen bleiben im Tagesgeschäft häufig auf der Strecke und für Experimente bleibt wenig Spielraum. Das betrifft vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die die Kunststoffbranche stark prägen. Dennoch sind Innovationen als elementarer Bestandteil des Wirtschaftswachstums für ihre zukünftige Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit zwingend notwendig.

„An diesem Punkt kommt die Modellfabrik des SKZ ins Spiel: Sie verbindet die industrielle und die digitale Welt, um unter anderem Innovationen in der Produktion zu ermöglichen. Konkrete industrielle Aufgabenstellungen können hier nachgestellt und abseits der Serienfertigung in einer industrienahen Umgebung mit hoher Expertise angegangen werden“, erläutert SKZ-Geschäftsführer Dr. Thomas Hochrein.

Arbeitswelt von morgen

Flexible OpenSpace-Bürowelten werden eine abteilungsübergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeit verbessern. Kurze Wege durch das gesamte Gebäude erhöhen den gegenseitigen Austausch und die Effizienz des SKZ als Dienstleister für den Mittelstand. Im Erdgeschoss werden außerdem eine Kinderkrippe für zwölf Kinder sowie ein Eltern-Kind-Zimmer entstehen, um der flexiblen Arbeitswelt von morgen und den steigenden Anforderungen an eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerecht zu werden.

„Mit der Modellfabrik wird bis 2022 das notwendige Know-how geschaffen, damit Bayern und Deutschland weiterhin einen Spitzenplatz auf dem Gebiet der Industrie 4.0-Produktion einnehmen. Gerade die aktuelle Corona-Krise zeigt, wie wichtig Kunststoffe in vielerlei Hinsicht sind – sei es als Hygieneschutz im Lebensmittelbereich oder als unverzichtbarer Bestandteil von Atemschutzmasken und Medizingeräten“, fasst SKZ-Institutsdirektor Professor Martin Bastian zusammen. „Die Fertigstellung der Modellfabrik wird diesen Aktivitäten noch einmal einen immensen Schub verleihen.“

Wer den Baufortschritt live mitverfolgen möchte, kann dies über die auf der SKZ-Homepage verlinkte WebCam tun: www.skz.de/modellfabrik. (di)

Foto: © SKZ