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NRW ganz vorn bei der Industriellen Gemeinschaftsforschung

v.l. Dr. Stefan Haep, MdB Dr. Georg Kippels, Andrea Weißig, Stefan Starke

„Wir brauchen mehr volkswirtschaftliche Debatten, auch in Sachen Klima- und Umweltschutz. Die AiF als Schnittstelle zwischen Forschungsergebnissen und technischen Entwicklungen und eben der Transfer dieser Themen zu den Unternehmen und auch den Menschen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wie zum Beispiel heutige Herausforderungen im Bereich Luft- und Wasseraufbereitung durch Forschungsförderung angegangen werden können und warum das die industrielle, aber ökologische Zukunft ist, habe ich heute eindrucksvoll erfahren“, erklärte Dr. Georg Kippels, Mitglied des Deutschen Bundestages und Mitglied im Parlamentskreis Mittelstand der Bundestagsfraktion CDU/CSU, am 17. Juni 2021 bei der Boll & Kirch Filterbau GmbH in Kerpen. Er informierte sich über die Umsetzung von aktuellen Projekten der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) in Nordrhein-Westfalen (NRW) und tauschte sich mit Unternehmensvertretern, einer Forschungsvereinigung und der AiF aus.

Seit über 70 Jahren werden bei der Boll & Kirch Filterbau GmbH Spezial- und Industriefilter entwickelt und hergestellt. Die Anwendungsgebiete umfassen den Schutz von Wasser- und Reinigungssystemen, Motoren, Kompressoren und Turbinen. Dazu gehören beispielsweise die Reinigung von Abgasen, die Wasseraufbereitung zum Schutz des Meerwassers sowie das weite Feld der erneuerbaren Energien. „Wir sind ein global agierender Hersteller und Spezialist für maßgeschneiderte Filtrationslösungen. In der Filtration von Flüssigkeiten und Gasen setzen wir Maßstäbe zum Schutz von Umwelt und Leben; dabei liefern wir den maximalen Mehrwert für unsere Kunden. Um unsere Technologieführerschaft dauerhaft zu sichern und auszubauen, unterhalten wir eine große Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Dort arbeitet ein vielköpfiges Ingenieur-Team an neuen Filtern und Filterelementen. Zahlreiche durch Patente und Gebrauchsmuster geschützte Eigenentwicklungen belegen den Erfolg unserer Bemühungen. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Unternehmenserfolges ist aber auch die Kooperation mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen für die Entwicklung neuer Produkte innerhalb der Industriellen Gemeinschaftsforschung", sagte Stefan Starke, Geschäftsführer der Boll & Kirch GmbH.

In drei ganz aktuellen IGF-Projekten, an denen das Unternehmen mitarbeitet, sollen unter anderem die Drainageeigenschaften von Filtern optimiert oder ein Werkzeug zur verbesserten Herstellung von Druckluftfiltern entwickelt werden. Das Unternehmen kooperiert dabei mit dem Institut für Energie- und Umwelttechnik e. V. (IUTA) mit Sitz in Duisburg. Als AiF-Mitglied initiiert und organisiert die Forschungsvereinigung IGF-Projekte auf dem Gebiet der Energie- und Umwelttechnik. „Die Industrielle Gemeinschaftsforschung ist auf mittelständische Unternehmen zugeschnitten, die in unterschiedlichster Form von den Ergebnissen der vorwettbewerblichen Forschung, beispielsweise durch aktive Einbringung bei der Projektgenese, durch projektspezifische Transfermaßnahmen und Mitwirkung in den projektbegleitenden Ausschüssen, profitieren. Wir sehen uns als Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Derzeit arbeiten wir an 46 laufenden IGF-Projekten. In den vergangenen drei Jahrzehnten konnten wir über 260 Forschungsvorhaben innerhalb der IGF umsetzen“, erklärte Dr.- Ing. Stefan Haep, Geschäftsführer des Instituts.

In dem bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland werden die meisten IGF-Forschungsvorhaben realisiert. „Im vergangenen Jahr wurden dafür 56,4 Millionen Euro, mehr als ein Viertel des Gesamtbudgets der Industriellen Gemeinschaftsforschung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, eingesetzt. Damit ist Nordrhein-Westfalen traditionell klarer Favorit bundesweit“, erklärte Andrea Weißig, AiF-Geschäftsführerin Forschungspolitik. Der weiter steigende Bedarf an dieser Innovationsförderung für kleine und mittlere Unternehmen in ganz Deutschland zeige sich auch an der hohen Anzahl der eingereichten und von den unabhängigen Gutachtern der AiF als „sehr gut“ bewerteten Vorhaben, die aber aus Budgetgründen noch nicht bewilligt werden konnten. (frd)