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Evaluation der AiF: „unverzichtbare Rolle im deutschen Innovationssystem“

Anfang März 2023 startete eine externe Evaluation der AiF. Sie hat zum Ziel, insbesondere die systemische Wirkungsweise der AiF als Verbund gemeinsam mit ihren Töchtern, AiF FTK GmbH und AiF Projekt GmbH, zu beleuchten und deren Bedeutung für Forschung und Transfer – und damit für die Wertschöpfung im Mittelstand – herauszuarbeiten. Die Evaluierung soll einen Beitrag zur Neuausrichtung der AiF vor dem Hintergrund der Ausschreibung einer Projektträgerschaft zur Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) leisten. Dadurch ist es notwendig, den AiF e.V. im Verbund mit seinen Töchtern neu aufzustellen.

Auf der Basis eines Sachstandsberichtes und einer zweitägigen Begehung liegen seit Anfang Mai 2023, die Ergebnisse vor. AiF-Hauptgeschäftsführer Professor Michael Bruno Klein: „Ich danke der Evaluierungsgruppe unter Leitung von RWI-Präsident Professor Christoph Schmidt und IfM-Präsidentin Professorin Friederike Welter im Namen der AiF, aber auch sehr persönlich für die konstruktiv-kritische Begleitung. Alle Mitglieder der Gruppe haben mit großem Engagement, zeitlich wie inhaltlich-strategisch, geholfen, damit sich die AiF weiterentwickeln kann – und das auch und besonders durch einem 'klaren Blick von außen'. Der Evaluierungsbericht gibt uns viele wichtige Einschätzungen und Impulse, aber auch 'Hausaufgaben', um uns zukunftsorientiert aufzustellen."

Die Mitglieder der unabhängigen, externen Evaluierungsgruppe

  • Prof. Dr. Christoph M. Schmidt (Vorsitz), Präsident des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung
  • Prof. Dr. Friederike Welter (Vorsitz), Präsidentin des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn
  • Edelgard Bulmahn, Bundesministerin a.D., Mitglied im AiF-Senat
  • Dana Goldhammer, Geschäftsführerin - Umwelt Control Labor GmbH, Köln
  • Robert Heinecke, CEO Breeze Technologies, Hamburg
  • Prof. Dr. Manfred Hennecke, ehemals Präsident der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin
  • Dr. Thomas Lange, Senior Advisor Achleitner Ventures
  • Dr. Carsten Wehmeyer, Senior Manager Digitalisierung und Innovation, Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI)
  • Prof. Dr. Peter Post, Festo SE, Vice President, Esslingen
  • Prof. Dr. Vivien Procher, Leiterin der Forschungsgruppe “Entrepreneurship and Innovative Business Models”, Universität Marburg
  • Dr. Thomas Sattelberger, ehem. Staatssekretär im BMBF
  • Markus Uttikal, Geschäftsführer TZM GmbH, Göppingen

Kernaussagen

Im Bericht wird die Einschätzung der Bewertungsgruppe in Form einer SWOT-Analyse mit daran anschließenden Empfehlungen aufbereitet.

Die Bewertungsgruppe sieht gute Aussichten dafür, dass die AiF bei einer konsequenten Umsetzung des von ihr mittlerweile eingeschlagenen Reformprozesses eine unverzichtbare Rolle im deutschen Innovationssystem einnehmen kann – sowohl mit als auch ohne IGF-Projektträgerschaft: Die Idee der Industriellen Gemeinschaftsforschung ist und bleibt ein zentraler Baustein im deutschen Innovationssystem, um die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Mittelstandes zu sichern. Die AiF kann und sollte die ansonsten fehlende Organisation sein, die die Interessen des forschenden Mittelstandes branchenübergreifend als dessen Stimme bündelt. Bereits jetzt übt die AiF als Vertrauensanker eine wichtige Funktion aus: beim in der Arbeitsweise der AiF selbst schon angelegten Transfer von Forschungsergebnissen in die Unternehmen, der Nachwuchsförderung und dem 'Transfer über Köpfe' sowie bei der Kooperation zwischen Unternehmen untereinander bzw. zwischen Forschung und Wirtschaft; diese Rolle gilt es zu festigen und auszubauen."

Empfehlungen

Die Evaluierungsgruppe empfliehlt der AiF:

1. Fokussierung auf die Idee und „Essenz“ der AiF sowie Herausstellung des Mehrwerts
2. Fortführung des offenen Strategieprozesses mit allen Optionen
3. Bessere Synchronisierung und kontinuierliche Weiterentwicklung der Forschungsvereinigungen
4. Entwicklung einer Indikatorik im Hinblick auf Input, Output und Impact
5. Modernisierung der AiF-Strukturen
6. Förderung der Internationalisierung
7. Stärkung und Ausbau des AiF InnovatorsNet als agiles Innovationszentrum

Schlussfolgerungen und Umsetzung

„Wir sehen die Evaluation als fundamentale Hilfe bei der Neuausrichtung des Forschungs- und Transfernetzwerkes AiF, um die Förderung und Unterstützung forschungsaffiner Unternehmen gemeinsam mit unseren Forschungsvereinigungen und -allianzen noch gezielter umzusetzen“, betont AiF-Hauptgeschäftsführer Klein. Es gelte nun, gezielt strategische Lücken im Innovationssystem zu schließen und „vom Verwalten zum Gestalten“ überzugehen. Dazu sind:

  • ein neues, reflektiertes Rollenverständnis zu entwickeln,
  • mit Blick nach innen die Veränderungsfähigkeit, Agilität und Diversität der Organisation zu stärken und
  • das Geschäftsmodell des Vereins weiterzuentwickeln und auf eine neue, zukunftsfähige Grundlage zu stellen.

„Um diese Aufgaben erfolgreich zu erfüllen, werden wir u.a. die themenorientierten AiF-Forschungs- und Transferallianzen sowie das AiF-InnovatorsNet stärken und ausbauen, den Austausch unserer Forschungsvereinigungen untereinander forcieren und unsere Kommunikationsmaßnahmen intensivieren", konkretisiert Klein die geplanten Maßnahmen. „Unser Ziel ist es, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstandes auch in Zukunft insbesondere durch die gezielte Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft zu stärken und damit, laut des jüngst veröffentlichten Innovationsindikators 2023 des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) und der Beratung Roland Berger, dem Hauptgrund für Deutschlands Innovationsproblem - der mangelhaften Anbindung von Wissenschaftseinrichtungen an die Wirtschaft - entgegenzuwirken. Das ist unser Thema, unsere Struktur, unsere noch immer hochaktuelle Gründungsidee."