Ohne Innovation keine zukunftssichere Daseinsvorsorge

Categories: News AIFPublished On: 16. Dezember 2025
Drei Personen sprechen auf der Bühne (C) DVGW Dietmar Gust

Dr. Lisa Irwin-Broß, Dr. Rolf-Dieter Jungk, Dr. Wolf Merkel (v.l.)

16.12.2025 – Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) adressieren den Forschungsbedarf der Wasserwirtschaft an das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR). Sie fordern die Politik dazu auf, die haushaltspolitischen Rahmenbedingungen für Forschung im Bereich Wasser und Klima zu verbessern.

Die beiden technisch-wissenschaftlichen Spitzenverbände übergaben am 15. Dezember 2025 im Rahmen des 2. Forschungsdialoges Wasserwirtschaft eine „Strategische Innovations-Agenda“ an den BMFTR-Staatssekretär Dr. Rolf-Dieter Jungk. Darin benennen sie Forschungsbedarfe für die nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen, die Schaffung zukunftsfähiger Infrastrukturen sowie den Schutz der Gesundheit von Menschen und Umwelt. DVGW und DWA haben die Agenda, die erstmals 2021 veröffentlicht wurde, an die aktuell steigenden Anforderungen der Branche und die Bedarfe der Wirtschaft angepasst.

Sie fordern die Politik neben dem Aufbau einer wirksamen Förderkulisse auch dazu auf, Forschungsergebnisse stärker zu berücksichtigen und das Tempo bei der Infrastrukturentwicklung zu erhöhen.

„Momentan rücken angesichts der Vielzahl drängender Zukunftsfragen die Belange des Klimaschutzes und die damit eng verknüpften Rahmenbedingungen für eine sichere Wasserver- und Abwasserentsorgung in den Hintergrund. Dabei benötigt die Branche gerade jetzt aber finanzielle und operative Spielräume für Forschung und Innovation. Ohne sie können eine nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcen und eine zukunftsfähige Transformation der Infrastrukturen nicht erreicht werden. Beides sind jedoch Grundvoraussetzungen für die sichere Versorgung der Bevölkerung und ein wichtiger Standortfaktor für unsere Industrie“, betont Dr. Wolf Merkel, Vorstand Wasser des DVGW. Der Verein ist seit einem halben Jahrhundert Mitglied der AIF.

„Unsere Wasserinfrastrukturen müssen widerstandsfähiger und flexibler werden. Extremwetter, Cyberrisiken und demografische Veränderungen stellen uns vor neue Aufgaben. Eine sichere Daseinsvorsorge auf hohem Niveau ist ein Eckpfeiler für unsere Demokratie, die Daseinsvorsorge muss auch in Krisenzeiten für alle Bürgerinnen und Bürger gewährleistet sein. Politik und Wasserwirtschaft müssen jetzt gemeinsam handeln, um resiliente Systeme aufzubauen. Die Forschung muss hierfür zielgerichtet aufgestellt und finanziell ausreichend unterfüttert werden“, so DWA-Vorständin Dr. Lisa Irwin-Broß

Kernforderungen der Strategischen Innovationsagenda 

  • Investitionen in Forschung und Innovation sichern: Trotz enger Haushaltsmittel müssen gezielte Förderungen erfolgen, um resiliente und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
  • Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen schaffen: Ein stabiler Rechtsrahmen ist notwendig, um Nutzungskonflikte zwischen Siedlung, Industrie, Landwirtschaft und Naturschutz zu lösen.
  • Transformation aktiv unterstützen: Die Politik muss die Entwicklung einer „wasserbewussten Gesellschaft“ fördern und den Umbau zu klimaresilienten, digitalen Infrastrukturen beschleunigen.
  • Forschung und Gesetzgebung verzahnen: Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen direkt in Gesetzesrahmen und Vollzugsinstrumente einfließen.
  • Innovations- und Transferinstrumente stärken: Reallabore, Demonstrationsprojekte und Standards sollen den Praxistransfer beschleunigen.
  • Sicherheit und Resilienz gewährleisten: Umsetzung des KRITIS-Dachgesetzes, Schutz vor Extremwetterereignissen und Cyber-Sicherheit durch Innovation unterstützen.

Foto: © DVGW, Dietmar Gust

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