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Reiner Schmitt,
Geschäftsführender Gesellschafter der Reiner Schmitt GmbH, Brennereitechnik
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ie Reiner Schmitt GmbH, Brennereitechnik und drei weitere
Produktionsfirmen mit insgesamt 60 Mitarbeitern haben ihren
Sitz im rheinland-pfälzischen Weselberg. Das mittelständische
Unternehmen ist Spezialist für Brennereianlagen und den Be-
hälter- und Apparatebau. Der Fokus liegt dabei auf der Entwick-
lung, Konstruktion, Fertigung und Montage energieeffizienter
Anlagen zur Herstellung von Feinsprit, technischem Sprit und
Bioethanol. „Der Ursprung des Unternehmens liegt aber bereits
Mitte des 19. Jahrhunderts, als mein Urgroßvater Michael 1870 seine eigene
Schmiede gründete.“, sagt Reiner Schmitt, Geschäftsführender Gesellschafter.
„1952 produzierte die Firma unter meinem Vater Eugen erstmals Dampfkessel
und seit 1976 habe ich die Zügel in der Hand – in vierter Generation also.“,
erklärt er.
Über 80 Prozent Exportanteil verzeichnet die Firma, Tendenz steigend. „Da
ist internationale Zusammenarbeit besonders wichtig.“, betont Schmitt. Das
Unternehmen engagiert sich deshalb regelmäßig in CORNET-Projekten,
aktuell beispielsweise in einem Vorhaben, in dem es um die Kombination von
Extraktion und Biogasproduktion zur Wertschöpfung aus Abfällen der Obst-
und Gemüseindustrie geht. „Im
Forschungsnetzwerk der AiF sind
wir über das PFI bereits seit elf
Jahren aktiv, auch in Projekten der
nationalen Industriellen Gemein-
schaftsforschung (IGF). Das hat
uns auch in schwierigen Zeiten
geholfen, am Puls der technischen
Entwicklung zu bleiben.“, ist sich
Schmitt sicher.
Seit 2012 produziert das Unter-
nehmen mit der EthaTec GmbH Bioethanol und Industrieethanol aus Abfällen der
Lebensmittelindustrie und liefert dabei in einem geschlossenen System zusätz-
lich Gas, Strom und Dünger als Nebenprodukte. Die teilautarke Versuchsanlage
in realer Produktionsgröße dient als Anschauungsobjekt für Kunden. „Das funk-
tioniert ausgezeichnet. Wir konnten bereits Kunden in neuen Märkten gewinnen.
Durch diese Entwicklung sind wir im globalen Wettbewerb nun bestens auf-
gestellt – mehrere Großprojekte stehen kurz vor dem Verkaufsabschluss.“, sagt
Schmitt stolz.
„Ohne den organisatorischen Rahmen des AiF-Mitglieds Prüf- und
Forschungsinstitut Pirmasens (PFI) und die Möglichkeit zur trans-
nationalen Gemeinschaftsforschung in CORNET wären wir definitiv
nicht an internationalen Forschungsprojekten beteiligt. Der Aufwand
wäre viel zu hoch. Doch ein internationaler Ansatz von Projekten hat
viele Vorteile: Man stößt auf neue Denkweisen und alternative Lö-
sungsansätze und der Bekanntheitsgrad des Unternehmens wächst.
Das hilft, neue Absatzmärkte zu erschließen.“