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Einblicke 25
Wärmebehandlung und Werkstoff-
technik sind aus keinem Lebens-
bereich wegzudenken. Ob Energie,
Mobilität, Umwelt, Gesundheit,
Sicherheit oder Kommunikation –
Wärmebehandlung dient dazu, einen
Werkstoff in den optimalen Zustand
für seine spätere Verwendung zu
versetzen. Der Prozess der Wär-
mebehandlung kann einen Anteil
von bis zu 20 Prozent der Wert-
schöpfungskette eines Produktes
der metallverarbeitenden Industrie
ausmachen. In Deutschland sind das
rund 10 Milliarden Euro jährlich.
„Gut funktionierende Netzwerke sind
heute wichtiger denn je. In diesem
Sinne steht die AWT seit über 60
Jahren für den Wissenstransfer und
kollegialen Austausch von Forschung
und Industrie rund um die Wärme-
behandlung und Werkstofftechnik.“,
sagt Sonja Müller, Geschäftsführerin
der Arbeitsgemeinschaft Wärmebe-
handlung + Werkstofftechnik (AWT)
mit Sitz in Bremen. „Dafür initiiert das
AiF-Mitglied AWT Forschungspro-
jekte und setzt mit professionellen
Fachveranstaltungen europaweit
Standards.“ Das sieht auch Dr.-Ing.
Frank Stahl, Geschäftsführer der Dör-
renberg Edelstahl GmbH in Engelskir-
chen, so: „Als Mitglied im Netzwerk
der AWT ist man immer auf dem
neuesten Stand der Technik.“
Gemeinsam mit dem Land Bremen
ist die AWT Stifterin des Instituts für
Werkstofftechnik (IWT) mit rund 150
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Das interdisziplinär arbeitende Insti
tut befasst sich mit den Bereichen
Werkstoff-, Fertigungs- und Ver-
fahrenstechnik. Wichtige Fragestel-
lungen werden unmittelbar aus der
Praxis aufgegriffen und in Vorhaben
der Industriellen Gemeinschaftsfor-
schung unter ständiger Begleitung
der Mitgliedsfirmen bearbeitet.
„Besonders die mittelständischen
Firmenmitglieder der AWT sind für
unser Institut enorm wichtig.“, erklärt
Professor Hans-Werner Zoch, Ge-
schäftsführender Direktor des IWT.
„Ohne den lebhaften Austausch mit
ihnen in den Fachausschüssen und
ihr Engagement in den Projektbe-
gleitenden Ausschüssen wäre eine
erfolgreiche IGF nicht möglich.“
Die Mitglieder von derzeit 25 Fach-
ausschüssen sind Firmenvertreter
und persönliche AWT-Mitglieder. Sie
initiieren und begleiten die vorwett
bewerblichen IGF-Projekte, die
über die AiF mit öffentlichen Mitteln
gefördert werden. „Die hohe Anzahl
an insgesamt 480 persönlichen und
297 Firmenmitgliedern dient jungen
AWT-Mitgliedern dabei als einzigar-
tige Kontakt- und Wissensbörse und
erleichtert es auch Unternehmen,
qualifizierte Mitarbeiter zu finden.“,
davon ist Dr.-Ing. Michael Lohrmann,
ehrenamtlicher Vorsitzender der AWT
und Leiter Zentrale Werkstofftechnik
der ZF Friedrichshafen AG überzeugt.
„In regelmäßig stattfindenden
Seminaren, Ausschüssen und
Härtereikreisen vermitteln erfahrene
Persönlichkeiten aktuelles Wissen
in die industrielle Praxis.“, erläutert
AWT-Geschäftsführerin Müller wei-
tere Serviceleistungen für Mitglieder.
Mit dem HärtereiKongress veran-
staltet die AWT außerdem einmal
im Jahr die größte Fachtagung zur
Wärmebehandlung im europäischen
Raum. An drei Tagen bieten hoch-
karätige Referenten neueste For-
schungs- und Entwicklungsergeb-
nisse sowie Grundlagenseminare für
Praktiker. Parallel dazu findet eine der
größten Fachmessen für Wärme-
behandlung in Europa statt. Marco
Jost, Geschäftsführer der IBW Dr.
Irretier GmbH, bringt es auf den
Punkt: „Die AWT bietet mir ein Fo-
rum, wo die brandaktuellen Themen
der Branche auf fachlich hohem
Niveau und offen diskutiert werden
können. Fairness und Kollegialität
werden hier ganz groß geschrieben.“
Eine von Hundert:
AWT – Austausch, Wissen und Technik für die
Wärmebehandlung und Werkstofftechnik
Die 100 Forschungsvereinigungen sind Dreh- und Angelpunkte der
vorwettbewerblichen Industriellen Gemeinschaftsforschung im Inno-
vationsnetzwerk der AiF. Sie sind kompetente Ansprechpartner für
innovative mittelständische Unternehmen und Plattformen für den
Dialog und Forschungstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.
Von „A“ wie Arzneimittel-Hersteller über „M“ wie
Maschinenbau bis „Z“ wie Ziegelindustrie sind alle
mittelstandsrelevanten Branchen und Technologie-
felder im Innovationsnetzwerk der AiF vertreten. Die
Forschungsvereinigungen bündeln den gemein-
schaftlichen Forschungsbedarf, koordinieren bran-
chenweit und branchenübergreifend die vom Bun-
deswirtschaftsministerium über die AiF geförderten
Vorhaben der Industriellen Gemeinschaftsforschung
(IGF) und kümmern sich um den Ergebnistransfer,
denn IGF-Ergebnisse stehen allen interessierten
Unternehmen offen. Damit leisten sie wichtige
Beiträge zur Bewältigung der großen gesellschaft-
lichen Herausforderungen wie der Energiewende
oder der Digitalisierung mit großer Breitenwirkung.
Außerdem bieten die AiF-Forschungsvereinigungen
vielfältige Serviceleistungen für Unternehmen: von
praxisgerechten Kurzinformationen zu aktuellen
Forschungsergebnissen, über Weiterbildungsveran-
staltungen zu neuen Technologien und individuellen
Beratungen bis zu branchenbezogenen Recherchen
rund um Forschung und Entwicklung.
Die 100 Forschungsvereinigungen der AiF
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