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Einblicke 25
Mitgliedern und Kunden an der Zu-
kunftsfähigkeit der Energiebranche
in einem sich rasant verändernden
Umfeld.“, sagt GWI-Geschäftsführer
Dr.-Ing. Rolf Albus.
Wie weitere 36 der 100 Mitglieds-
vereinigungen der AiF verfügt das
AiF-Gründungsmitglied GWI über ein
eigenes Forschungsinstitut. In den
beiden Abteilungen Brennstoff- und
Gerätetechnik sowie Industrie- und
Feuerungstechnik werden anwen-
dungsnahe und praxisorientierte For-
schungs- und Entwicklungsprojekte
durchgeführt. So war das GWI in-
nerhalb der letzten 20 Jahre in über
55 Forschungsvorhaben sowohl der
vorwettbewerblichen Industriellen
Gemeinschaftsforschung (IGF) als
auch des Zentralen Innovationspro-
gramms Mittelstand (ZIM) einge-
bunden. „Aktuell untersuchen wir
beispielsweise in einem IGF-Vorha-
ben, wie Rohbiogas in der Glaspro-
duktion zur Optimierung des Ener-
gieeinsatzes und zur Reduzierung
der Schadstoffemissionen genutzt
werden kann.“, erklärt Dr.-Ing. Anne
Giese, Abteilungsleiterin Industrie-
und Feuerungstechnik. „Es zeigt sich,
dass das ein Erfolgsprojekt wird. Das
Interesse in der Industrie daran ist
sehr groß.“, freut sie sich. Und auch
Dr. Joachim G. Wünning, Geschäfts-
führer der WS Wärmeprozesstechnik
GmbH und Gewinner des Deutschen
Umweltpreises 2011, ist sich sicher,
dass sich das Engagement in der IGF
für ihn lohnt: „Gemeinsame Projekte
von Forschungsinstituten und KMU
sind ein Grund für die besondere
Innovationskraft des deutschen Mit-
telstandes.“
Das akkreditierte Prüflaboratorium
des GWI zählt zu den größten und
wichtigsten der Branche. Die Mit-
arbeiter verfügen über langjährige
Erfahrungen und umfassende Kennt-
nisse in der Beurteilung aller Geräte
und Einrichtungen zur Gasverwen-
dung, die nach den gesetzlichen
Bestimmungen den anerkannten
Regeln der Technik entsprechen
müssen. „Damit schaffen wir für
unsere Kunden unter anderem die
Voraussetzungen, ein Gerät oder
eine Einrichtung zur Gasverwendung
Eine von Hundert:
Mit Energie in die Zukunft –
Das Gas- und Wärme-Institut Essen
Seit nahezu 80 Jahren gestaltet
die AiF-Forschungsvereinigung
Gas- und Wärme-Institut Essen
(GWI) Energiethemen der Zukunft.
Arbeitsschwerpunkte sind Techno-
logien rund um die Gase der öffent-
lichen Versorgung. Neben Erdgas
sind dies zunehmend regenerativ
erzeugte Gase, wie beispielsweise
Bio- oder Flüssigerdgas. „Mit unse-
ren zentralen Bereichen Forschung
und Entwicklung, Prüflabor sowie
Beratung und Weiterbildung sind
wir Motor für Innovationen und
arbeiten gemeinsam mit unseren
Die 100 Forschungsvereinigungen sind Dreh- und Angelpunkte der
vorwettbewerblichen Industriellen Gemeinschaftsforschung im Innova-
tionsnetzwerk der AiF. Sie sind kompetente Ansprechpartner für inno-
vative mittelständische Unternehmen und Plattformen für den Dialog
und Forschungstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.
Von „A“ wie Arzneimittel-Hersteller über „M“ wie
Maschinenbau bis „Z“ wie Ziegelindustrie sind alle
mittelstandsrelevanten Branchen und Technologie-
felder im Innovationsnetzwerk der AiF vertreten. Die
Forschungsvereinigungen bündeln den gemeinschaft-
lichen Forschungsbedarf der Unternehmen, koordinie-
ren branchenweit und branchenübergreifend die vom
Bundeswirtschaftsministerium über die AiF geförderten
Vorhaben der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)
und kümmern sich um den Ergebnistransfer, denn IGF-
Ergebnisse stehen allen interessierten Firmen offen. Damit
leisten sie wichtige Beiträge zur Bewältigung der großen
gesellschaftlichen Herausforderungen wie der Energie-
wende oder der Digitalisierung mit großer Breitenwirkung.
Außerdem bieten die gemeinnützigen AiF-Forschungsver-
einigungen vielfältige Serviceleistungen für Unternehmen:
von praxisgerechten Kurzinformationen zu aktuellen For-
schungsergebnissen über Weiterbildungsveranstaltungen
zu neuen Technologien bis zu individuellen Beratungen.
Die 100 Forschungsvereinigungen der AiF
24 Zoom I Einblicke
in allen Mitgliedsstaaten der Europä-
ischen Union zu vertreiben.“, erläutert
Geschäftsführer Albus.
Außerdem verfügt das GWI über
ein Qualifikations-, Demonstrations-
und Entwicklungszentrum (QDE).
Dort finden praxisnahe Schulungen,
zielgruppenorientierte Seminare
und Fachtagungen statt. Dazu ge-
hören eine große Versuchshalle, ein
Demonstrationshaus für Erdgas-
anwendungen und eine Bagger-
schaden-Demonstrationsanlage, an
der das Löschen von Gasbränden
geübt werden kann.
Und auch der wissenschaftliche
Nachwuchs kommt beim GWI nicht
zu kurz: Studentinnen und Studen-
ten, die auf der Suche nach einem
Thema für ihre Diplom-, Master-
oder Studienarbeiten sind, können
mit dem GWI zu aktuellen Themen
wie „Power-to-gas“, Energiespeiche-
rung oder Kraft-Wärme-Kälte-Kopp-
lung zusammenarbeiten.
„Energiethemen haben seit einiger
Zeit eine ganz andere Wertigkeit
als früher.“, stellt Rolf Albus fest.
„Die Umsetzung der Energiewende
ist eine Generationenaufgabe. Wir
freuen uns, dass die AiF bei diesem
wichtigen Thema mit der AiF-For-
schungsallianz Energiewende (FAE)
sichtbar wird, denn der Mittelstand
ist ein wichtiger Akteur in diesem
Geschehen.“, sagt er. „Da ist es
sehr hilfreich, dass das Bundeswirt-
schaftsministerium im Rahmen der
FAE zusätzliche 30 Millionen Euro für
IGF-Vorhaben zur Verfügung stellt.“,
betont er.