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Einblicke
Die Stärke und Innovationskraft
des „German Mittelstand“ sind ein
international viel beachtetes Phä-
nomen sowie ein Standortvorteil
unseres Landes. Folglich ist es
besorgniserregend, dass die Inno-
vationsaktivitäten des Mittelstands
laut einschlägiger Studien in den
letzten Jahren rückläufig sind. Dies
könnte perspektivisch eine sinkende
Wettbewerbsfähigkeit des Mittel-
stands zur Folge haben – mit all den
negativen Effekten auf Wachstum,
Beschäftigung, Steueraufkommen
und gesellschaftliche Entwicklung.
„Viele Initiativen der Politik sollen
mittelständische Unternehmer ermu-
tigen, neue Produkte und Verfahren
zu entwickeln.“, erklärt AiF-Präsi-
dentin Yvonne Karmann-Proppert.
„Im Hightech-Forum der Bundesre-
gierung beispielsweise diskutieren
wir unterschiedliche Maßnahmen,
von Veränderungen der Rahmen-
bedingungen für Forschung und
Entwicklung (FuE) über Programme
der Projektförderung bis hin zur
Steuerlichen Forschungsförderung.“,
ergänzt sie.
Insbesondere, wenn neue Heraus-
forderungen zu bewältigen sind, wie
zum Beispiel im Bereich der digita-
len Transformation, machen sich
mittelständische Unternehmen und
Forschungseinrichtungen auf die
Suche nach neuen Kooperations-
partnern. Üblicherweise schaut man
sich danach im Umfeld bekannter
Personen und Institutionen um.
„Entsprechend häufig werden wir,
die AiF, um Hilfe bei der Suche nach
geeigneten FuE-Partnern gebeten.
Diesen ständig steigenden Vermitt-
lungsbedarf möchten wir noch
passgenauer decken.“, sagt AiF-
Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas
Kathöfer. „Die Matching-Agentur
und die Initiative
‘
Start up meets
Mittelstand
’
sind Beiträge dazu.“
Bundesweite Matching-Agentur
Langfristiges Ziel der Matching-
Agentur im Kontext von FuE-Vor-
haben ist es, geeignete Koopera
tionspartner aus Wirtschaft und/
oder Wissenschaft auf der Grund-
lage von gezielten persönlichen
Seit ihrer Gründung vor über 60 Jahren fördert die AiF die Zusam-
menarbeit zwischen mittelständischen Unternehmen und For-
schungseinrichtungen, letztlich mit dem Ziel, die Innovations- und
Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes nachhaltig zu stärken. Mit
zwei weiteren Maßnahmen, einer bundesweiten Matching-Agentur
sowie der Initiative „Start up meets Mittelstand“ soll das Netzwerk
der AiF nun noch leistungsfähiger werden.
Empfehlungen sowie im Rahmen
einschlägiger Begegnungsmöglich-
keiten zu vermitteln. Dazu soll ein
bundesweit ausgerichtetes eng-
maschiges, interdisziplinäres Netz-
werk aus existierenden Verbünden
und Verbänden innovationsaktiver
und -affiner Unternehmen, Start
ups, Hochschulen, außeruniversi-
tären Forschungsstellen, Multipli-
katoren und weiteren Experten ge-
knüpft werden. Die AiF F∙T∙K GmbH
verfügt mit ihrem so genannten
„Innovationsclub“ dafür bereits über
ein kleines Netzwerk, das in idealer
Weise als Keimzelle fungieren kann.
„Start up meets Mittelstand“
Bei der Analyse der Förderprogram-
me für Start ups fällt auf, dass eine
Maßnahme bislang völlig unzurei-
chend entwickelt ist: Die Unterstüt-
zung von Start ups bei der Markt-
erschließung durch die Einbezie-
hung etablierter mittelständischer
Unternehmen. Von einer intensi-
veren Kooperation haben dabei im
Regelfall beide Seiten etwas: Exis-
tenzgründer profitieren vom Erfah-
rungsschatz und der Marktkenntnis
langjähriger Unternehmer, erfahrene
Mittelständler erhalten frische Im-
pulse zur Entwicklung interessanter
neuer Geschäftsmodelle und der
Generierung von Innovationen.
Entsprechende Kooperationen
können somit zu effektvollen
win-win-Situationen führen und
sollten daher verstärkt initiiert werden.
Mehrwert durch
Vernetzung