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Die 100-prozentige Tochter des AiF e.V. koordiniert das Netzwerk der inter-

nationalen Industriellen Gemeinschaftsforschung CORNET. Zurzeit haben

AiF-Forschungsvereinigungen die Möglichkeit zur Kooperation mit neun

Ländern und Regionen:

Belgien/Flandern

Kanada/Québec

Peru

Belgien/Wallonie

Niederlande

Polen

Deutschland

Österreich

Tschechische Republik

Pilotprojekte mit weiteren Ländern und Regionen können unter bestimmten

Voraussetzungen initiiert werden. Für Informationen steht das CORNET-

Team gerne zur Verfügung: cornet

@

aif.de.

Zoom

I

Töchter 33

Die Bedeutung der internationalen

Gemeinschaftsforschung hat in der

IGF kontinuierlich zugenommen

und lag 2015 bei einem Anteil von

sieben Prozent der Projekte. Ein

guter Grund für die AiF, im Herbst

2015 eine Mitgliederbefragung

zum Thema internationale For-

schungsvorhaben durchzuführen.

Ziel der Befragung war es, einen

tieferen Einblick in die internationa-

len Aktivitäten der Forschungsver-

einigungen zu erhalten, Synergien

beim Netzwerkausbau zu nutzen

und Unterstützung anzubieten.

Durch die Ergebnisse konnte das

CORNET-Team eine Strategie zur

Länderansprache ableiten und

an bereits bestehende Kontakte

anknüpfen. So sind dem Netzwerk

2016 die Republik Peru und die

größte kanadische Provinz Québec

als neue Partner beigetreten. Damit

kooperieren aktuell neun Länder

und Regionen auf Basis nationaler/

regionaler Fördermechanismen, um

grenzübergreifende Projekte der

Gemeinschaftsforschung zu ermög-

lichen. „Durch den Netzwerkausbau

wollen wir insbesondere mittelstän-

dischen Unternehmen die Chancen

der Globalisierung leichter zugäng-

lich machen. Zurzeit arbeiten wir an

der Initiierung von Pilotprojekten mit

Ländern, die in der Mitgliederbefra-

gung priorisiert wurden. Hier binden

wir die Forschungsvereinigungen

der AiF aktiv in den Prozess ein und

legen so die Basis für eine langfris-

tige Zusammenarbeit mit poten-

ziellen neuen Partnerländern.“, sagt

Michael Krause.

SaliChem – Ein CORNET-Projekt

von weltweitem Interesse

Weltweit gehen täglich 2.000 Hek-

tar Ackerland durch Versalzung ver-

loren. Hauptgrund ist die künstliche

Bewässerung, bei der sich durch

Verdunstung wasserlösliche Salze

im Boden ablagern. Herkömmliche

32 Zoom I Töchter

Internationale Gemeinschaftsforschung

auf Wachstumskurs

CORNET

„CORNET bietet KMU im globa-

lisierten Innovationswettlauf die

Chance, auf internationales Know-

how zuzugreifen und die Ergeb-

nisse der vorwettbewerblichen

Forschungsarbeit eigenständig zu

Produkten und Dienstleistungen

weiterzuentwickeln.“, erklärt Michael

Krause, Geschäftsführer der AiF

F·T·K GmbH.

Kulturpflanzen überleben die Ver-

salzung nicht.

In dem deutsch-wallonischen

CORNET-Projekt SaliChem wird

ein Lösungsansatz für die weitere

Nutzung mithilfe von salztoleranten

Pflanzen erforscht. Sogenannte

Halophyten können Biomasse zur

Energiegewinnung bereitstellen,

Pflanzenextrakte für die Pharma-

und Lebensmittelindustrie produ-

zieren und eine Bodensanierung

bewältigen. Die Forschungsergeb-

nisse sind weltweit von Interesse.

Beispielsweise ist der Biogas-Sektor

händeringend auf der Suche nach

geeignetem Rohmaterial ohne

Nahrungsbezug, um die öffentliche

Debatte „Tank versus Teller“ auszu-

hebeln. Prognosen besagen zudem,

dass bei der Nutzung von nur zehn

Prozent der versalzten Flächen in

Europa für den Anbau von Bio-

gas-Pflanzen ein Marktvolumen von

etwa 1,4 Milliarden Euro erzeugt

werden kann.

„Wir haben bereits viele Interes-

sensbekundungen von KMU, die

nach Ende von SaliChem in 2017

einen Folgeantrag zur Vertiefung

der Projektergebnisse fordern.“,

berichtet Dr. Michael Müller von der

AiF-Forschungsvereinigung Prüf-

und Forschungsinstitut Pirmasens

(PFI), Projektkoordinator für Sali-

Chem. „Wir wissen den offenen

Austausch mit internationalen

Kollegen in CORNET-Projekten sehr

zu schätzen und werden hier aktiv

bleiben. Die Zusammenarbeit mit

dem CORNET-Team verläuft dabei

reibungslos, Einreichungskriterien

und Abläufe sind klar strukturiert

und auch der persönliche Ton

stimmt.“, stellt Müller fest.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie

(BMWi) koordiniert die AiF F·T·K GmbH seit ihrer Gründung im Jahr

2011 das Forschungsförderungsnetzwerk CORNET (Collective Rese-

arch Networking). In Deutschland basiert CORNET auf der Industriellen

Gemeinschaftsforschung (IGF). Seit 2005 wurden in diesem Rahmen

mehr als 200 CORNET-Projekte gefördert, an denen über 3.200 kleine

und mittlere Unternehmen (KMU) beteiligt waren.

AiF F·T·K GmbH