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FAQ zur industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)

Was ist industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF)? Wie funktioniert sie?

Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) ist anwendungsnahe, vorwettbewerbliche Forschung. Sie bietet insbesondere mittelständischen Unternehmen Zugang zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und schlägt eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und wirtschaftlicher Anwendung. Die Themenauswahl ist offen und industriegeleitet. Die Projekte werden von Forschungseinrichtungen bearbeitet und von Unternehmen begleitet. Alle Ergebnisse werden veröffentlicht, da ganze Branchen profitieren sollen. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert die IGF mit öffentlichen Mitteln.

Welchen volkswirtschaftlichen Nutzen hat die IGF?

Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) wirkt impulsgebend für den Mittelstand und standortstärkend für Deutschland, weil sie die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit  insbesondere mittelständischer Unternehmen unterstützt, technologische Trends initiiert und verbreitet und wissenschaftliche Nachwuchskräfte qualifiziert. Der besondere innovationspolitische Beitrag der IGF liegt darin, dass sie strukturell in die gesamte Breite der Branche sowie über Branchengrenzen hinweg wirkt. Das stärkt die Volkswirtschaft unseres Landes, weil es Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Steueraufkommen – und damit die gesellschaftliche Entwicklung – sichert.

Welche Vorteile hat es, an der IGF mitzuwirken?

Als Unternehmen erhält man durch die industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) Zugang zu praxisorientierten Forschungsergebnissen. Durch die Mitarbeit in den Gremien von Forschungsvereinigungen, wie den 85 unter dem Dach der AiF, kann man sein persönliches Forschungsnetzwerk aus Vertretern der Wissenschaft und der Industrie aufbauen und Fachkräftenachwuchs für das eigene Unternehmen akquirieren.

Als Forschungseinrichtung bekommt man Kontakt zu zahlreichen Firmen, die an den eigenen Forschungsideen Interesse haben könnten. Man kann Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen sammeln, ihren Forschungsbedarf aus erster Hand kennenlernen und persönliche Netzwerke knüpfen.

Wie kann man an der IGF mitwirken?

Unternehmen und Forschungseinrichtungen können eigene Projektideen an eine thematisch passende Forschungsvereinigung, wie den 84 unter dem Dach der AiF zusammengeschlossenen Organisationen, herantragen. Dort werden die Vorschläge von deren Mitgliedsfirmen unter dem Gesichtspunkt der Anwendungs- und Branchenrelevanz diskutiert.

Wer ist antragsberechtigt?

Antragsberechtigt sind branchen- oder technologiefeldorientierte Forschungsvereinigungen, wie die 85 MItgieder der AiF.

Wo kann man eine Projektskizze einreichen?

Projektskizzen oder Ideen zu Forschungsprojekten können nur über branchenorientierte Forschungsvereinigungen wie die Mitglieder der AiF eingereicht werden. Die Anträge müssen an den vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragten Projketträger gestellt werden. Für das IGF-Programm ist dies der DLR Projektträger.

Was ist eine Forschungsvereinigung?

Forschungsvereinigungen sind branchen- oder technologiefeldorientierte Dienstleister rund um die Themen Forschung und Entwicklung. Sie versammeln Unternehmen und Wirtschaftsverbände, die nach Lösungen in ihren jeweiligen Fachgebieten suchen. Im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) fungieren sie als Kommunikations- und Transferplattformen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft und bündeln den vorwettbewerblichen Forschungsbedarf mittelständischer Unternehmen. Sie können Anträge auf öffentliche Förderung von IGF-Vorhaben beim vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragten Projektträger.DLR PT stellen. Unter dem Dach der AiF haben sich 85 Forschungsvereinigungen von Arzneimittelherstellung bis Ziegelindustrie zusammengeschlossen.

Was ist der Unterschied zwischen Forschungsvereinigungen und Forschungseinrichtungen?

Forschungseinrichtungen sind Institute, die Forschungsprojekte, auch IGF-Vorhaben, durchführen. Die Forschungsvereinigungen der AiF sind branchen- oder technologiefeldorientierte Dienstleister rund um die Themen Forschung und Entwicklung. Im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) fungieren sie als Kommunikations- und Transferplattformen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft (siehe eine Frage zuvor).

Was bedeutet vorwettbewerblich?

In der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) finden sich Wettbewerber zusammen, um gemeinsamen Forschungsbedarf zu definieren und zu decken. Diese Forschungskooperation findet außerhalb des Wettbewerbs statt, weil ganze Branchen davon profitieren. Das heißt, es werden keine Forschungsvorhaben zugelassen, die einem einzelnen Unternehmen Wettbewerbsvorteile verschaffen. Die Adaption und wettbewerbliche Umsetzung der Forschungsergebnisse in Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen findet im Anschluss an die IGF-Projekte in den Unternehmen statt.

Was ist ein Projektbegleitender Ausschuss?

Ein Projektbegleitender Ausschuss (PA) ist obligatorischer Bestandteil eines öffentlich geförderten Projektes der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) und wird aus interessierten Firmen gebildet, die ein IGF-Vorhaben von der Antragstellung über die Projektbearbeitung bis zum Abschlussbericht begleiten. Oft werden PAs aus Unternehmen entlang der Prozesskette des zu untersuchenden Themas zusammengesetzt ­– mittelständische Unternehmen müssen dabei in der Mehrheit sein.

Wie lang laufen IGF-Projekte im Durchschnitt?

In der Regel laufen IGF-Projekte 24 bis zu 36 Monate.